Mit fortschreitender Entwicklung reduzierte sich die Körperbehaarung stetig. Trotzdem bleibt auch bei der geringen Körperbehaarung des Menschen noch die Bedeutung der Kopfhaare als Schutz vor UV-Strahlen und vor Verletzungen der Kopfhaut erhalten. Auch die Augenbrauen, Wimpern und Nasenhaare haben noch eine biologisch nützliche Funktion, indem sie Fremdkörper von diesen empfindlichen Körperöffnungen fernhalten.

Ein Symbol von Gesundheit und Schönheit

Heutzutage haben die Haare einen hohen Stellenwert als jenes Organ, das unser Aussehen massgeblich bestimmt. Zudem sind sie das Zeichen von Gesundheit und Schönheit. Umso schwieriger ist es, sich mit einem plötzlich auftretenden Haarverlust abzufinden. Sowohl bei Frauen als auch bei Männern kann dies zu einem hohen Leidensdruck führen.

Das menschliche Haar setzt sich zusammen aus dem Haarschaft, der Haarwurzel und der dermalen Haarpapille. Die Grösse der dermalen Papille bestimmt den Durchmesser der Haarschaft und die Geschwindigkeit des Haarwachstums (generell etwa 1 cm pro Monat). Die Grösse ist genetisch bedingt und das Haarwachstum kann nicht beschleunigt werden. Der Haarschaft ist der Teil, der aus der Haut herausragt und somit sichtbar ist. Er besteht aus drei konzentrisch angeordneten Schichten:

Das Haarmark ist ein luftgefüllter Hohlraum, der gering verhornt ist und pigmentierte Zellen enthält. Er befindet sich im Zentrum des Haarschafts und der Durchmesser variiert stark je nach Haardicke. In dünnen, Lanugo- und Vellushaaren fehlt das Haarmark komplett.

Die Haarrinde besteht aus verhornten spindelförmigen Zellen und ist die dickste Schicht des Haares. Die Haarrinde ist für die chemische und physikalische Festigkeit des Haares verantwortlich und enthält Faser- und Matrixproteine. Hier sind die Melanosomen, die pigmentbildenden Zellen aus der Haarzwiebel, eingelagert. Sie bestimmen die Haarfarbe.

Die Cuticula ist die äusserste Schutzschicht des Haares und besteht aus etwa sieben überlappenden Schichten verhornter flacher Cuticulazellen. Diese sind mit einer monomolekularen Fettschicht 18-Methyleicosansäure überzogen. Die Cuticula mit ihrem hohen Anteil an L-Cystin schützt die Haarrinde gegen von aussen einwirkende, chemische, mechanische und physikalische Schäden.

Täglich etwa 80 bis 100 Haare zu verlieren gehört zum normalen Erneuerungsprozess. Der Haarausfall, auch Alopezie genannt, kann jede Altersgruppe betreffen. Bei vermehrtem Haarausfall sollte ein diagnostisches Gespräch geführt werden. Hier erhalten Sie weitergehende Informationen zum Thema Haarausfall.
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