Therapie bei diffusem Haarausfall

Diffuser Haarausfall kann bei Frauen und Männern aller Altersgruppen auftreten. Da die Haarfollikel zu den stoffwechselaktivsten Geweben des menschlichen Organismus gehören, wird eine Substitutionstherapie zur Förderung des Haarfollikelstoffwechsels empfohlen. Dabei ist eine ausreichende Versorgung mit Proteinen, Vitaminen, Mineralstoffen und essentiellen Fettsäuren wichtig und spielt eine wesentliche Rolle bei der Versorgung des Haarfollikels und damit beim Haarwachstum.

Bei einem Mangel an B-Vitaminen, essentiellen Fettsäuren, Eiweiß, Eisen, Zink und Kupfer sind Veränderungen der Haarqualität und/oder diffuser Haarausfall dokumentiert worden. Um den Mangel zu beheben, müssen daher die fehlenden Substanzen systemisch zugeführt werden Mehr über die Behandlung von diffusem Haarausfall erfahren.

Therapie bei androgenetischem Haarausfall

Diese erblich bedingte Form des Haarausfalls beruht auf einer Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber Androgenen (männlichen Geschlechtshormonen). Dieser Haarausfall tritt sowohl bei Männern als auch bei Frauen auf. Medikamentöse Therapien gegen androgenetische Alopezie sind nur so lange wirksam, wie sie verabreicht werden. Ein Absetzen der Therapie führt zu verstärktem Haarausfall. Deshalb ist es wichtig, bei der Wahl der Therapieform darauf zu achten, dass sie gut verträglich ist.

Was geschieht an der Haarwurzel?

Bild: Was geschieht an der Haarwurzel?

Bei androgenetischer Alopezie reagieren die Haarwurzeln sehr empfindlich auf Dihydrotestosteron (DHT), das in der Haarwurzel als Abbauprodukt von Testosteron entsteht. DHT schädigt die Haarwurzeln, sie beginnen zu schrumpfen und sterben schließlich ab. Ein wichtiger Therapieansatz besteht darin, die Bildung des haarwurzelschädigenden DHT zu hemmen.

Die alfatradiolhaltige Lösung wird lokal auf die Kopfhaut aufgetragen. Der Wirkstoff Alfatradiol hemmt das Enzym, das Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) umwandelt. Infolgedessen wird weniger haarwurzelschädigendes DHT gebildet. Die Behandlung ist frühestens nach 1 Monat erfolgreich.

Die Anwendung von Minoxidil kann zur Neubildung von Blutgefäßen im Bereich des Haarfollikels und damit möglicherweise zur Reaktivierung der Haarwurzel führen und damit angeborenem Haarausfall entgegenwirken. Solche Zusammenhänge sind jedoch noch nicht eindeutig nachgewiesen.

Finasterid wird oral eingenommen und bewirkt, dass weniger DHT aus Testosteron gebildet wird. Da Finasterid in den Hormonhaushalt des Körpers eingreift, kann die Einnahme dieses Wirkstoffs manchmal das Sexualleben und die Sexualfunktionen beeinträchtigen. Finasterid ist nicht für die Anwendung bei Frauen zugelassen.

Hormonpräparate mit antiandrogenen Gestagenen, d.h. Hormonen, die dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron entgegenwirken, haben einen Nutzen bei bestimmten Formen der androgenetischen Alopezie bei Frauen (Überschuss an männlichen Geschlechtshormonen). Antiandrogene blockieren die Bindungsstellen der Androgene an der Haarwurzel, so dass die Androgene ihre ungünstigen Eigenschaften (Haarausfall) nicht entfalten können.

Haartransplantation

Die Haartransplantation macht sich die Tatsache zunutze, dass bei erblich bedingtem Haarausfall die Haare nur an bestimmten Stellen ausfallen (vor allem am Haaransatz, an den Geheimratsecken und an der Rückseite der Tonsur). Die unempfindlichen Haarwurzeln des Haarkranzes bleiben jedoch erhalten. Mit Hilfe der innovativen Laser- und Mikrochirurgie können gesunde Haarwurzeln ästhetisch umverteilt werden. Bei der modernen Haartransplantation werden die Haarwurzeln unter örtlicher Betäubung und völlig schmerzfrei aus dem behaarten Hinterkopf entnommen und in kahle Stellen umverteilt. Eine gelungene Umverteilung der Haarwurzeln führt zu einem dauerhaften natürlichen Haarwuchs.